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Vereinigung der Haus- und Hobbybrauer in Deutschland e. V.

Rückblick HHBT 2006

Haus- und Hobbybrauertage 2006 in Tettnang am Bodensee

Wenn Einer eine Reise tut ...

… hat er meistens was zum Erzählen. So auch in meinen Fall. Schon die Ausschreibung zu den Haus- und Hobbybrauertagen (HHBT) 2006 beinhaltete reizvolle Themen. So entschloss sich meine Familie trotz der weiten Anreise für eine Teilnahme an den HHBT am Bodensee.

Leider war es uns nicht vergönnt, wie gewohnt mit dem Wohnmobil die Hausbrauertage als ein verlängertes Wochenende zu genießen. Dies hinderte uns aber nicht daran, mit einem familientauglichen Van die Anreise am Freitagnachmittag nach Tettnang anzutreten. Bereits die Fahrt nach Friedrichshafen / Tettnang wurde durch die landschaftlichen Reize zu einem Erlebnis. Dass der Terminplan für das Wochenende straff sein würde, war mir im Vorfeld bewusst; so war es nicht anders zu organisieren, dass wir wenige Minuten vor Beginn der Jahreshauptversammlung in Siggenweiler eintrafen.

Die Jahreshauptversammlung

Der Veranstaltungsraum über dem „BierStängel“ war bereits gut gefüllt. Nach einer kurzen Verschnaufpause, verbunden mit der Organisation der Sitzplätze, ging es los. Die anwesenden Hopfenhoheiten, die Vertreter des Hopfenpflanzenverbandes und der Politik ließen auf eine intensive Vorbereitung der Ausrichter schließen; die keine Chance auslassen wollten, um ihre Region bei den Teilnehmern der HHBT 2006 zu präsentieren. Nach der Begrüßung der Ehrengäste konnte die Jahreshauptversammlung mit den Neuwahlen und interessanten Tagesordnungspunkten durchgeführt werden. Der „alte“ Vorstand war dann auch wieder der „Neue“. Bei den Tagungsordnungspunkten zur Mitgliederzeitung und zur Vereinspräsentation via Internet wurde eine Vielzahl von Informationen und Gedanken ausgetauscht. Nach einem langen Tag entschlossen wir uns dann doch, unser Nachtquartier anzusteuern ohne den obligatorischen „Schlusshock“. Am Samstag früh wollten wir vor den nächsten Veranstaltungen noch mal eben den Hafen in Friedrichshafen besichtigen. Unser Quartier, die Jugendherberge, lag ja direkt am See und in unmittelbarer Nähe. Ohne größere Anstrengungen konnten wir den Hafen erreichen, hatten aber nicht mit dem Wettergott gerechnet, ein Regenschauer veranlasste uns noch mal, ins Quartier zurück zu gehen, um uns mit trockener Wäsche auszustatten. Jetzt verstehe ich die vielen Meldungen von Markus, was das Wetter am Bodensee betrifft.

Hopfen on tour

Bei trockenem Wetter und herrlichstem Sonnenschein trafen wir dann rechtzeitig zur Hopfentour in Tettnang ein. Für eine Teilnahme an den mit Spannung erwarteten Fachvorträgen zum Thema Hopfen kamen wir zu spät und so musste ich mich mit den positiven Rückmeldungen der Braukollegen begnügen. Zu Beginn der Hopfentour führte uns die begleitende Hopfenhoheit zunächst zu einer ortsansässigen Brauerei, danach brachte uns ein Bus zum Hopfenmuseum nach Siggenweiler, über das Versuchsgut in Straß und die Gasthausbrauerei in Dietmannsweiler führte uns der Weg gegen Abend wieder nach Tettnang zurück. Rechtzeitig, um im Gemeindesaal der evang. Pfarrgemeinde einen der begehrten Plätze für den nächsten Höhepunkt des Wochenendes, dem Hausbrauerabend, zu ergattern bzw. zu reservieren.
Die Sieger der Bierprämierung 2006 Reges Treiben auf dem Hausbrauermarkt.

Der Weyermannlöschzug

Die Hopfenkönigin Christine Blank (li.) und die beiden Prinzessinnen Sandra Neher und Eva-Maria Gierer. Der Hopfenwanderweg lud ein zum Verweilen: ein Getränkeauschank reihte sich an den Nächsten. Heinz und Hermann, sind wie jedes Jahr dabei: Heinz hält die Kamera und Hermann die Mädchen am Stand der japanischen Kirin-Brauerei. Dieter Birk leitete die Verkosterschulung Die Schlacht am kalten Hausbrauer-Büffet.

Hausbrauerabend

Das mit Spannung erwartete Büfett lies keine Wünsche offen, für jede Geschmacksrichtung war ausreichend vorgesorgt worden. Die süßen Variationen der Nachspeisen rundeten die verschiedenen Hauptgerichte ab. Danach galt es sich auf das nächste Highlight des Abends zu konzentrieren. Nicht nur die Einreicher der verschiedenen Biere konnten die knisternde Spannung spüren, auch die anderen Teilnehmer wollten natürlich wissen, wer dieses Jahr die Nase vorne hatte und mit einem Platz auf dem Siegerpodest die Heimreise antreten konnte. Der ein oder andere war von seiner Platzierung so überrascht, dass ihm zunächst die Frage ins Gesicht geschrieben war: „Stimmt das wirklich, war das mein Name der da gerade verkündet wurde“. Bepackt mit einer Vielzahl von Präsenten konnten zum Schluss der Prämierung alle Sieger noch zu einem Gruppenbild motiviert werden, bevor die Details der Bewertungen mit den restlichen Einreichern und den Wissbegierigen ausgetauscht werden konnten. Nach einer anstrengenden Hopfentour und einem gelungenen Hausbrauerabend verabschiedeten wir uns bis zum nächsten Tag.

Hopfenwanderung

Am Sonntagfrüh lockte der Hausbrauermarkt in der Siegelhalle in Siggenweiler und der vom Hopfenpflanzerverband angekündigte Hopfenwandertag. Bevor wir uns den Hausbrauermarkt ansehen wollten, entschieden wir uns für den Hopfenwandertag. Bei schönem Wetter starteten wir am Hopfenmuseum, um gegen Mittag mit dem Shuttle von Tettnang aus wieder in Siggenweiler eintreffen zu können. Leider spielte uns auch hier der Wettergott wieder übel mit, etwa in der Hälfte des interessanten Hopfenwanderweges wurden wir zu einer Zwangspause genötigt. Um unsere Klamotten nicht schlagartig durchnässen zu lassen, machten wir eine Verschnaufpause in einem der Gehöfte und genossen die ein oder andere kulinarische und kulturelle Spezialität. Doch der Wettergott hatte kein Einsehen mit uns, öffnete immer wieder die Himmelsschleusen und wir hatten mit den Wassermassen von oben zu kämpfen. Einen Trost gab es, im Shuttle-Bus trafen wir weitere VHD-Mitglieder, denen es ähnlich ergangen war.

Hausbrauermarkt

Zurück in Siggenweiler besichtigten wir den Hausbrauermarkt. Ein wie ich meine, weiteres Highlight des Wochenendes. Neben diversen Brauvorführungen waren einige Aussteller mit ansprechender Präsentation ihrer Produkte ebenso vertreten wie ein Flohmarkthändler mit „bierigen“ Accesoires; er kam extra angereist aus Aalen. Selbst die professionellen Aussteller sind der Einladung gefolgt und reisten aus weiter entfernten Städten (Bamberg/Nürnberg/Dortmund) an. Auch die Präsentation der verschiedenen Kleinbrauanlagen fand reges Interesse. Am späten Sonntagnachmittag konnten wir bei strahlendem Sonnenschein unsere Heimreise antreten und die vielen Eindrücke eines interessanten Wochenendes noch nachwirken lassen. Unter anderem wurde bereits hier der Entschluss gefasst, im nächsten Jahr in Cunewalde wieder dabei zu sein, um die dortigen, regionalen Reiseziele kennenzulernen und mit einem spannenden, informativen Wochenende das Wissen im Bereich Kultur und Bier aufzufrischen und zu erweitern. Zum Schluss möchte ich den Ausrichtern der HHBT 2006 eine Dankeschön für Ihre Bemühungen übermitteln, es war ein bieriges Wochenende mit aufschlussreichen Informationen zum Thema Hopfen, das alle Erwartungen übertroffen hat.

Hausbrauer on tour

Pünktlich zum 12-Uhr-Läuten hatten sich die Teilnehmer der Hopfentour A um die Hopfenkönigin Christine Blank versammelt, um die Ausflugstour zum Thema „Hopfen“ in der Kronenbrauerei Tettnang zu beginnen. Unter den Teilnehmern dieser Tour war auch eine Abordnung der „Cunewalder“ Hausbrauer, die sich bereits im Vorfeld der nächstjährigen Veranstaltung mal ein Bild über die vielfältigen Aktivitäten anlässlich der Haus- und Hobbybrauertage machen wollten. Der Treffpunkt war direkt vor der Brauerei gelegen, so dass nach wenigen Schritten im Innenhof der Brauerei die Gruppe in zwei Kleingruppen aufgeteilt werden konnten.

Kronenbrauerei Tettnang

Nach der Aufteilung der Gruppe wurde die Begrüßung durch die Brüder Roman und Fritz Tauscher vorgenommen. Die Kronen-Brauerei ( www.krone-tettnang.de ) ist eine kleine, handwerklich ausgerichtete Brauerei, dazu später mehr. Seit über 150 Jahren ist sie im Besitz der Familie Tauscher. Der eigenen Tradition und dem Reinheitsgebot verpflichtent, werden die verschiedenen Biersorten „Tettanger Kronen-Pils“, „Keller-Pils“, „See-Weizen“; und als lokale Spezialitäten ein “Coronator hell/dunkel“ ; das „Jahrgangsbier“ anlässlich des Tages des Bieres und zur Faschingszeit ein „Jehu-Pils“) noch handwerklich hergestellt. Die Brüder Tauscher stehen als Braumeister für ein traditionelles Brauhandwerk. Bevor es in die Details der Brauereibesichtigung ging, erhielten wir noch Informationen zur Positionierung des „Tettnager Bieres“ im Markt. Auslieferungen finden im Umkreis von 15 km zur Brauerei statt, was nicht ausschließt, dass Bier für einen italienischen Auftraggeber gebraut wird und es Lieferungen bis zum Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch - Guyana gibt. Diese kommen zustande, wenn Bauteile für die Ariane-Rakete von Friedrichshafen aus verschifft werden. Der Ausstoß war in früheren Jahren schon größer, aber nachdem einige Betriebe in Friedrichshafen und Umgebung das Alkoholverbot umgesetzt hatten, ging zwangsläufig auch der Bierausstoß der Brauerei zurück. Derzeit wird ausschließlich in Mehrweggebinde abgefüllt. Das gebietet schon die Mitgliedschaft in der „GüteGemeinschaft TraditionsBier“ (www.ggtb.de). Der Wahlspruch „Willkommen bei den Brauern mit Leib und Seele“ gilt als oberstes Gebot der GüteGemeinschaft. Nach diesen einleitenden, allgemeinen Worten begaben wir uns auf den Rundgang durch die Brauerei, eine der letzten von ehemals 26 Brauereien im Hopfenanbaugebiet Tettnang. Den Ausführungen der Braumeister war zu entnehmen, dass das Unternehmen noch Wert auf handwerkliche Brautradition legt. Davon zeugten die Größenordnungen der Gerätschaften. Im Sudhaus war eine elektr. Steuerung verbaut, die manchen Besucher an ein Museum erinnerte; dem Braumeister war es aber wichtig, dass diese Anlage durch einen Elektriker instand gesetzt werden kann, ohne über technische Kenntnisse von Elektronik und Steuerungsregeln zu verfügen. Auch wird die Sudpfanne noch direkt befeuert, so dass der Einbau einer Schleppkette erforderlich war – eben eine handwerkliche Bierherstellung.

Bei der Anschaffung der Abfüllanlage wurde ebenfalls auf eine einfache Bauweise Wert gelegt, hier können Reinigung und Abfüllung der verschiedenen Flaschen in einem Arbeitsgang erledigt werden. In der Regel werden 3 – 5 Sude pro Woche hergestellt. Auch in der Gärung wird auf Tradition gesetzt. Durch die Worte des Braumeisters konnten die Anwesenden die einzelne Schritte der Gärung nachvollziehen. Nach diesen Worten folgten wir dem Braumeister Roman Tauscher über eine enge Wendeltreppe direkt hinab in den ca. 0 Grad kalten Lagerkeller. Hier konnten wir uns über ein frisch gezapftes Zwickelbier freuen und von den anfänglich angeführten Worten einer handwerklichen Brautradition überzeugen. So manche Rarität konnte am Rande der Tour durch die Kelleräume entdeckt werden. Vorbei am Hopfenlager und den Lagertanks erreichten wir wieder den Innenhof mit einer deutlich wärmeren Temperatur. Eine rundum informative Brauereibesichtigung eines noch handwerklich orientierten Betriebes ging zu Ende. Nachdem sich die beiden Gruppen im Innenhof wieder getroffen hatten, konnte der kurze Fußmarsch zum vereinbarten Haltepunkt des Busses beginnen. Die angekündigten Höhepunkte der Tour ließen hier schon auf einen straffen Zeitplan schließen. Doch die Hopfenkönigin hatte diesen hier bereits im Griff und forderte die Teilnehmer vorab zur Disziplin auf.

Hopfenmuseum Tettnang

Nach einer kurzen Fahrzeit erreichte der Bus unser nächstes Tagesziel. Es war das Hopfenmuseum ( www.hopfenmuseum-tettnang.de ) in Siggenweiler. Die Hopfenprinzessin führte die Reisegruppe zielstrebig ins Museum. Was erwartete nun die Besuchergruppe hier. Nach einer kurzen Verschnaufpause, hier konnte jeder schon mal ein wenig Museumsluft schnuppern bzw. eine Blick auf die in der Siegelhalle gelagerten Hopfensauen werfen, stieß der Museumsführer zu uns. Der noch recht junge Museumsführer konnte die Besucher in seinen Bann ziehen und begann mit einer informativen, interessanten Museumsführung. Im Museum war eine Kombination aus „Gestern und Heute“ – „Alt und Jung“ an einem Ort und unter einen Dach zum Thema Hopfenanbau, -ernte und Weiterverarbeitung informativ aufgebaut. In diesem Ambiente konnten wir uns über die 150-jährige Tradition und Geschichte des Tettnanger Hopfenanbaus informieren. Unter anderem wurde die „Hopfensau“ erklärt. Bei der Handernte wurde die Hopfenpflückerin gekürt, die die letzten Hopfenranken mit der Hand aberntete. Dazu lieferte er noch die ein oder andere Anekdote, die dem jungen Museumsführer durch seinen Opa übermittelt wurden. Vorbei an Vitrinen mit den Brauereien die Tettnanger Hopfen verwenden, den kleine Informationsboxen wie z.B. das Labor, die Verpackungsvarianten des Hopfens, der Ausstellung „Frau und Bier“ und vielen weiteren Details ging es dann über die Besucherbrücke in die große Maschinenhalle. Hier konnten die Teilnehmer einem Filmbetrag über die maschinelle Ernte betrachten und den mündlichen Anmerkungen des Museumsführers folgen. Nach diesen aufschlussreichen Informationen gingen wir mit einem schweifenden Blick über Hopfengärten in den dritten Teil des Museums, hier konnte „Hopfenluft“ geatmet werden; soll heißen es lag ein hopfiges Aroma in der Luft. Zunächst durften wir auf den original Tettnanger „Hopfenbrockerhocker“ Platz nehmen und den Ausführungen zum Tettnanger Hopfen lauschen. Hier wurden Botanik, Größenordnungen der Hopfenbetriebe und noch allerei Wissenswertes zum Hopfen übermittelt; bevor es ein Stockwerk höher ging. Dort wurde anschaulich das Einbringen des Führungsdrahts für die Hopfenpflanze bzw. das Abernten des Selbigen per Hand demonstriert, bevor man zu den Erleichterungen mittels Maschineneinsatzes kam. Dass beide Varianten mit nicht unerheblichen Gefahren verbunden waren, wurde ebenso deutlich dargestellt. Nach diesen interessanten Ausführungen folgten wir gerne der Aufforderung den nächsten Abschnitt des Museums zu betreten. In einem weiteren Stockwerk wurde die manuelle Hopfenernte nachvollziehbar dargestellt und mit den lebendigen Worten des Museumsführers beschrieben. Bis ein Simri (altes schwäbische Maßeinheit) mit Hopfendolden gefüllt war, war eine beträchtliche Handarbeit erforderlich. Etwa eine Stunde musste hierfür aufgebracht werden. Auch damals wurden schon Leiharbeiter eingesetzt. Die meist weiblichen Erntehelfer verstanden es durch ihr individuelles und persönliches Auftreten freiwillige Helfer in ihren Bann zu ziehen, um sich neben der doch harten Erntearbeit auch etwas Spass und Entspannung zu gönnen. Der Besuch des Museums ging im angeschlossenen Museumsladen zu Ende, hier warteten „hopfige“ Accessoires auf ihre Käufer. Mit der Museumsbesichtung unter dem Motto „Romantik und Realität
– erleben Sie die Faszination“ war dies ein weiteres und ansprechendes Highlight der Hopfentour. Nach einer kurzen Verschnaufpause, es konnten einige Spezialitäten der Gaststätte „BierStängel“ verkostet werden, ging es dann per Bus weiter zum Hopfenversuchsgut „Straß“.

Hopfenversuchsgut Straß

Nach dem Eintreffen im Hopfenversuchsgut „Straß“ wurden wir von einem Mitarbeiter der Landesversuchsanstalt begrüßt. Sie wird aus dem badenwürtenbergischen Steuersäckel finanziert. Seit 1983 gibt es die Landesversuchsanstalt mit ihren unterschiedlichsten Aufgabenstellungen. In der Maschinenhalle wurden wir über die Arbeit der Versuchsanstalt informiert. Was solch eine Versuchsanstalt überhaupt für Aufgaben hat wurde uns erst durch die Ausführungen des Mitarbeiters klar: es geht um den Pflanzenschutz, die Pflege der unterschiedlichen Pflanzarten und der Hopfengärten, die Bewässerung der Anlagen, die Aufzucht von Jungpflanzen, Beobachtungen für Neuzüchtungen, Einflüsse durch Standort/Klima etc. Also durchaus relevante Gründe für den Betrieb einer solchen Anlage.

Nach diesen Ausführungen ging es hinaus in die Hopfengärten Zunächst wurde uns die Pflanzung und Pflege einer Hopfenpflanze an einer hochgewachsenen Ranke erklärt. Hierzu hatte der Mitarbeiter einen Spaten bereitgehalten und den Wurzelballen freigelegt um Informationen an die Interessierten weiterzugeben. Auch das Setzen des zum Wachstum notwendigen dünnen Eisendrahtes konnte unter Zuhilfenahme des „Spezialwerkzeuges“ demonstriert werden. Die zuvor in der Maschinenhalle erhaltenen grundlegenden Informationen die die Berechtigung für das Versuchsgut darstellen, konnten uns bei einer Wanderung durch die Hopfengärten im Praktischen anschaulich durch den Mitarbeiter des Versuchsgutes erläutert werden. Das Wissen des Mitarbeiters dieser Landesanstalt schien nicht enden zu wollen; erst die charmanten Hinweise unserer begleitenden Hopfenhoheit auf den Zeitplan beschleunigte den Rundgang, denn von der Hopfenversuchanstalt Straß aus sollten noch zu unserem letzten Etappenziel dem Brauerei-Gasthof Schöre gehen.

Gasthausbrauerei Schöre

Nach einer kurzen Busfahrt von Straß aus in Richtung Tettnang erreichten wir den Ort Dietmannsweiler. Bei strahlendem Sonnenschein stiegen wir am Anwesen der Familie Bentele aus dem Bus; ein Brauereigasthof (www.schoere.de)umgeben von ausgedehnten Obst- und Hopfengärten. Nachdem wir den Bus verlassen hatten trafen wir uns mit der zweiten Gruppe der Hopfentour vor den Toren der Brauerei. Hier bestand die einladende Möglichkeit die Bier- und Brotzeitspezialitäten des Gasthofes zu verkosten. Dieses Angebot kam zur richtigen Zeit, nur so lässt sich der Andrang um den Ausschank von Vater Georg und Sohn Robert Bentele erklären, bevor Vater Bentele mit seinen Ausführungen zum Betrieb die anschließende Besichtigung der Brauerei incl. Brennerei startete.

Unter dem Motto „Vom Hopfenbauer zum Bierbrauer“, so einer der Wahlsprüche von Georg Bentele, werden in einem 12 hl-Sudwerk die Bierspezialitäten (ein naturtrübes „Schörebräu Lager hell“, ein süffiges, malzbetontes „Schörebräu Dunkel“ und für die Fastenzeit einen „Dunklen Schöre-Bock“) des Gasthofes Schöre hergestellt Die Tourteilnehmer erlebten einen lebendigen Georg Bentele, der mit seinen Informationen auch das entsprechende Gehör fand. Schnell stellte sich heraus, dass unser VHD-Mitglied, Georg Bentele, nicht nur eine Gasthausbrauerei besitzt. Auf dem Anwesen Bentele sind mehrere interessante Einkommensmöglichkeiten und Erwerbszweige kombiniert. In der Gasthausbrauerei wird unter anderem noch eine Brennerei betrieben, in der neben edlen Schnäpse auch ein Bierlikör hergestellt wird. Im landwirtschaftlichen Bereich werden neben der Vermarktung des Hopfens (Anbau und Verkauf ) auch noch Produkte aus der Tierhaltung angeboten. Für die eigene Fleisch- und Wursterzeugung ist die Aufzucht von Ochsen und Schweinen ein weiteres Standbein im landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Bentele; dass hier alle Generationen mit anpacken müssen; muss wohl nicht extra erläutert werden. Eine Hackschnitzelheizung steht als alternative Energiequelle zur Verfügung. Im Anschluss an die allgemeine Informationen zum Familienunternehmen übergab Vater Georg das Wort an seinen Sohn Robert, der dann mit der Brauerei- und Brennereibesichtigung begann. Beim Betreten der Brauerei stachen sofort die glänzenden Kessel ins Auge. Auch sonst überzeugte der Betrieb mit einer hervorstechenden Sauberkeit. Die Besichtigung fand bei den Teilnehmern regen Anklang und forderte vom Führer allerlei zusätzliche Information. Nach der Brauereibesichtigung konnte der der Gastwirtschaft angegliederte reizvolle Biergarten besucht werden. Hier konnten die Teilnehmer zum Ausklang der doch recht strammen Besichtigungstour ihre Seele baumeln lassen und bei einem guten Bier und schmackhaften Speisen den Tag ausklingen lassen, bevor es mit dem Bus zurück nach Tettnang ging.

Zum Abschluss dieses Tourberichtes sei ein „Dankeschön“ an alle Führer/Referenten/Braumeistern/Busfahrer/Helfer und den Hopfenhoheiten angebracht; sie alle hatten uns eine informative, schöne Hopfentour erleben lassen.

Bilder zu dieser Veranstaltung findet man auf Mühlenbräu.de

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